Der Altersfreitod ist mehrheitsfähig

Nicht nur EXIT-Mitglieder sind für erleichterte Sterbehilfe für Betagte. Eine satte Mehrheit von 68 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer würden geringere Hürden für den Altersfreitod begrüssen. Dies hat eine repräsentative Umfrage der Isopublic im Auftrag von «Reformiert» ergeben.

Das Kirchenblatt «Reformiert» (vormals «Kirchenbote») hat von Léger Schweiz (vormals Isopublic) eine repräsentative Umfrage zum Thema Alterssuizid durchführen lassen. Anlass war das Engagement EXITs, dass sehr alten Menschen erleichterter Zugang zu Sterbemitteln zu gewähren sei.

Die Ergebnisse der Umfrage lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • 77 Prozent sind der Meinung, dass auch das Sterben ausschliesslich der Verantwortung des Einzelnen unterliege.
  • 68 Prozent der Befragten finden die Möglichkeit des Alterssuizids gut.
  • 71 Prozent wollen sich von den Kirchen in Sachen Suizid/Alterssuizid keine Vorschriften machen lassen.
  • 65 Prozent sehen keine Gefahr, dass die Möglichkeit des erleichterten Alterssuizids sozialen Druck zu sterben auf kranke Menschen aufbauen würde.

Die Kirchenpresse titelt denn auch unverblümt:

  • Schweizer Bevölkerung will Altersfreitod erlauben
  • Das Volk will Eigenverantwortung bis in den Tod
  • Sterbehilfe ist nicht mehr Nothilfe, sondern ein Angebot

Grundsätzlich zeigt diese allerneuste, allgemeine Umfrage zum Thema, dass die Schweizerinnen und Schweizer die Möglichkeit des Altersfreitodes mehrheitlich begrüssen. Zur Entscheidfindung wollen sie nur persönliche ethische Richtlinen gelten lassen. Institutionalisierte und kollektive Ethik, wie sie etwa von den Kirchen vertreten wird, ist kaum mehr relevant.

Und auch mit dem oft zititierten Krichenargument, die schiere Möglichkeit des begleiteten Altersfreitods erhöhe den Druck auf alte Menschen, möglichst «kostengünstig» aus dem Leben zu scheiden, räumt die Umfrage auf. Annähernd zwei Drittel hält das für absolut keine Gefahr.

In einer Analyse der Umfrage wird EXIT-Vorstandsmitglied Dr. med. Marion Schafroth dazu so zitiert:

«Es ist ganz normal, dass man sich auch am Lebensende Gedanken macht über Finanzen. Über die Frage etwa, was ein Leben im Pflegeheim kostet. Das zeugt von individuellem Verantwortungsbewusstsein, basiert aber nicht auf Druck der Gesellschaft.»

Für die Umfrage wurden diesen Herbst über 1000 Personen telefonisch befragt. Sie gilt als repräsentativ.

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