Schweizer Suizidrate im Mittelfeld
Knapp 65‘000 Menschen sterben jedes Jahr in der Schweiz. Im Jahr 2013 haben 587 davon eine Freitodbegleitung in Anspruch genommen, 1070 jedoch haben auf traurige Weise einsam Suizid begangen. Dies zeigt die neuste Todesfallstatistik der Schweiz.
Die Gegner der Selbstbestimmung am Lebensende behaupten es an jeder ihrer Veranstaltungen: Die Schweiz habe „eine der höchsten“ Suizidraten der Welt. Aber auch die jüngst erschienene Todesfallstatistik des Bundesamts für Statistik (BFS) zeigt keine Hinweise darauf.
64'961 Menschen sind 2013 in der Schweiz verstorben. Pro 100‘000 Einwohner haben 9,2 Menschen Suizid begangen; insgesamt 1’070 Suizide durch 786 Männer und 284 Frauen. 30 Jahre früher noch vor der Einführung der Sterbehilfe durch EXIT, fanden über 50 Prozent mehr einsame Suizide statt.
Mit ihrer Suizidrate befindet sich die Schweiz damit weltweit im unteren Mittelfeld:
- Indien 21.1 pro 100'000
- Russland 19.5
- Ungarn 19.1
- Japan 18.5
- Finnland 14.8
- Belgien 14.2
- Frankreich 12.3
- USA 12.1
- Österreich 11.5
- Schweden 11.1
- Australien 10.6
- Kanada 9.8
- Deutschland 9.2
- Schweiz 9.2
- Luxemburg 8.7
- Portugal 8.2
- Israel 5.9
- Spanien 5.1
- Italien 4.7 pro 100'000
(Quelle: World Health Organization, Jahr 2012, pro 100’000 Einwohner)
Auch mit der Anzahl Freitodbegleitungen wie von EXIT angeboten, bewegt sich die Schweiz im Mittelfeld der Staaten, in denen Sterbehilfe legal ist:
- Holland 3.4 Prozent aller Todesfälle
- Belgien 2 Prozent
- Schweiz 1 Prozent
- Oregon 0.3 Prozent
- Deutschland 0,025 Prozent aller Todesfälle
(Zahlen von 2013/14 aus den Sterbestatistiken)
Im Jahr 2012 wurden in der Schweiz gemäss BFS 508 Begleitungen beim selbstbestimmten Sterben registriert, im darauffolgenden Jahr 587. Freitodbegleitungen werden in der Todesfallstatistik des BFS seit 2009 unter der Grunderkrankung geführt. Christoph Junker vom Bereich Gesundheit beim BFS: «Diese Suizide werden aufgrund einer schwerwiegenden Grundkrankheit ausgeführt. Deshalb haben wir uns entschlossen, diese Fälle anhand der Grundkrankheit in der Todesursachenstatistik zu berücksichtigen.» (MD/BS)