Was ist Palliative Care?
Die Palliative Care bietet Linderung bei unheilbaren chronischen oder tödlichen Erkrankungen.
Sie umfasst medizinische und pflegerische Betreuung sowie psychische, soziale und spirituelle Unterstützung in der letzten Lebensphase. Kurzum: Sie versucht das Sterben möglichst schmerzfrei und würdevoll zu gestalten, auch im Krankenhaus.
Mithilfe ihrer Stiftung palliacura hat sich EXIT über 30 Jahre lang für eine bessere Palliativversorgung eingesetzt. Weil die Palliative Care im Laufe der letzten Jahre klar zu einer Aufgabe des öffentlichen Gesundheitswesens geworden ist, wird die Stiftung zukünftig unabhängig von EXIT weiterbestehen. EXIT glaubt: Palliative Care kann eine gute Alternative zur Freitodbegleitung sein – und oft ergänzen sich die beiden Optionen auch. EXIT klärt in allen Beratungsgesprächen über Palliative Care auf.
Umgekehrt kommen auch Mitglieder zu EXIT, bei denen Palliativmedizin nicht wie erhofft wirkt, um sich am Ende doch in den Freitod begleiten zu lassen. EXIT hält Kontakt zu Palliativinstitutionen und -medizinern. Diese anerkennen zumeist die Möglichkeit der EXIT-Begleitung als weitere Option am Lebensende.
Um die Palliative Care besser bekannt zu machen, hat der Bund in den Jahren 2010–2015 die «Nationale Strategie Palliative Care» umgesetzt. Deren Ziel war es, die Palliative Care im schweizerischen Gesundheits- und Sozialwesen zu verankern. Zudem wurde die Plattform Palliative Care ins Leben gerufen, ein Forum der nationalen Akteure und kantonalen Behörden im Bereich Palliative Care in der Schweiz. In seinem Bericht vom 18. September 2020 kommt der Bundesrat zum Schluss, dass in den vergangenen Jahren im Rahmen der Strategie und mithilfe der Plattform bereits viele Massnahmen erfolgreich umgesetzt worden sind. Jedoch stellt er auch fest, dass die Angebote der Palliative Care noch nicht ausreichend in die Gesundheitsversorgung integriert sind und nicht alle Patientengruppen den gleichen Zugang zu diesen Angeboten haben. Deshalb empfiehlt er im Bericht weitere Schritte mit dem übergeordneten Ziel, dass Patientinnen und Patienten, die sich in der letzten Lebensphase befinden, eine Behandlung und Begleitung erhalten, die medizinisch sinnvoll ist und sich an den individuellen Wünschen und Bedürfnissen der betroffenen Personen ausrichtet.
Ausserdem sollen die finanziellen und strukturellen Voraussetzungen geschaffen bzw. verbessert werden, damit der Zugang zu Palliative Care für alle Menschen in der Schweiz ermöglicht wird.
Die ehemalige EXIT-Stiftung palliacura
palliacura ist eine gemeinnützige Stiftung, die von EXIT ins Leben gerufen wurde. Sie wurde 1988 gegründet und trägt den aktuellen Namen seit 2007. Mittlerweile wurde die Stiftung in die Unabhängigkeit entlassen.
palliacura setzt sich ein für
- die Anerkennung des Selbstbestimmungsrechts der Menschen im Leben und im Sterben,
- innovative neue Projekte, die sich mit den Themen Alter, Krankheit, Sterben und Tod auseinandersetzen,
- Institutionen, die in der palliativen Medizin, Pflege oder Forschung tätig sind,
- eine bessere Palliativpflege: Sie gewährt finanzielle Hilfe für die Aus- und Weiterbildung von Pflegenden.
palliacura hat 2014 erstmals den palliacura-Preis verliehen. Preisträgerin war Vreni Grether von der Stiftung Hospiz im Park, Arlesheim. Das Zürcher Lighthouse erhielt einen Sonderpreis.
palliacura unterstützt das Pallifon, die kostenlose telefonische Notfallberatung für Palliativpatienten und Pflegende unter der Telefon-Nummer: 044 687 21 21. palliacura förderte das preisgekrönte Debattenbuch «Der organisierte Tod. Sterbehilfe und Selbstbestimmung am Lebensende – Pro und Contra» (Orell Füssli, Zürich 2012). palliacura sammelt und vermittelt Informationen zum Sterbefasten: www.sterbefasten.org