Was ist Palliative Care?

Die Palliative Care bietet Linderung bei unheilbaren chronischen oder tödlichen Erkrankungen.

Sie umfasst bestenfalls medizinische und pflegerische Betreuung sowie psychische, soziale und spirituelle Unterstützung in der letzten Lebensphase. Kurzum: Sie versucht das Sterben möglichst schmerzfrei und würdig zu gestalten, auch im Krankenhaus.

Um die Palliative Care besser bekannt zu machen, hat der Bund in den Jahren 2010–2015 die «Nationale Strategie Palliative Care» umgesetzt. Deren Ziel war es, die Palliative Care im schweizerischen Gesundheits- und Sozialwesen zu verankern. Seither wurden in verschiedenen Bereichen Fortschritte erzielt. Palliative Care ist heute fester Bestandteil des Lernzielkatalogs in der Humanmedizin.

Am 1. Januar 2016 ist der interdisziplinäre Schwerpunkt Palliativmedizin in Kraft getreten. Die meisten Kantone verfügen aktuell über eine Palliative Care-Strategie. Die Bettenzahl in der spezialisierten Palliative Care hat sich seit 2008 verdoppelt. Auch bei der Finanzierung der Palliative Care-Leistungen hat sich etwas getan: Koordinationsleistungen werden nach dem Krankenversicherungsgesetz abgerechnet und Palliative Care ist nun Teil der Fallpauschalen der Spitäler.

EXIT fordert und fördert Palliative Care seit über 30 Jahren

palliacura ist eine gemeinnützige Stiftung von EXIT mit Sitz in Zürich. Sie wurde 1988 gegründet und trägt den aktuellen Namen seit 2007.

palliacura setzt sich ein für

  • die Anerkennung des Selbstbestimmungsrechts der Menschen im Leben und im Sterben,
  • innovative neue Projekte, die sich mit den Themen Alter, Krankheit, Sterben und Tod auseinandersetzen,
  • Institutionen, die in der palliativen Medizin, Pflege oder Forschung tätig sind,
  • eine bessere Palliativpflege: Sie gewährt finanzielle Hilfe für die Aus- und Weiterbildung von Pflegenden.

palliacura hat 2014 erstmals den palliacura-Preis verliehen. Preisträgerin war Vreni Grether von der Stiftung Hospiz im Park, Arlesheim. Das Zürcher Lighthouse erhielt einen Sonderpreis.

palliacura unterstützt das Pallifon, die kostenlose telefonische Notfallberatung für Palliativpatienten und Pflegende unter der Telefon-Nummer: 044 687 21 21. palliacura förderte das preisgekrönte Debattenbuch «Der organisierte Tod. Sterbehilfe und Selbstbestimmung am Lebensende – Pro und Contra» (Orell Füssli, Zürich 2012). palliacura sammelt und vermittelt Informationen zum Sterbefasten: www.sterbefasten.org

Mehr zur EXIT-Stiftung palliacura

Die Schweiz ist in der weltweiten Studie «Qualität des Sterbens» durch die renommierte britische «Economist Intelligence Unit» im Jahr 2015 von insgesamt 80 Ländern auf den 15. Platz vorgerückt, 2010 war es noch der 19. Rang. In Anbetracht dessen, dass die Schweiz ein gut ausgebautes Gesundheitswesen hat und eines der reichsten Länder der Welt ist, geht es jedoch nur langsam voran.

Das wichtige Bestreben, dass die gesamte Schweizer Bevölkerung einen einfachen und guten Zugang zu Palliative Care hat, wurde bis jetzt nicht erreicht. Von der Empfehlung der European Association for Palliative Care EAPC, 80–100 stationäre Betten pro 1 Million Einwohner zu stellen, ist man immer noch weit entfernt. Gemäss einer Umfrage des Bundesamts für Gesundheit bestehen 2018 für über 8 Millionen Menschen 380 Betten, nötig wären doppelt so viele.

Mithilfe ihrer Stiftung palliacura setzt EXIT sich bereits seit 1988 für eine bessere Palliativversorgung ein. EXIT glaubt: Palliative Care kann eine gute Alternative zur Freitodbegleitung sein – und oft ergänzen sich die beiden Optionen auch. EXIT klärt in allen Beratungsgesprächen über Palliative Care auf. Umgekehrt kommen auch Mitglieder zu EXIT, bei denen Palliativmedizin nicht wie erhofft wirkt, um sich am Ende doch in den Freitod begleiten zu lassen. EXIT hält Kontakt zu Palliativinstitutionen und -medizinern. Diese anerkennen zumeist die Möglichkeit der EXIT-Begleitung als weitere Option am Lebensende.

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Wenden Sie sich gern an unsere Berater oder werden Sie EXIT-Mitglied.